Zwei Minuten fehlten zum ersten Auswärtssieg
Der Blankenburger FV ist denkbar knapp am ersten Auswärtssieg der Saison vorbeigeschrammt. Eine 2:0-Führung wurde in den letzten fünf Minuten noch aus der Hand gegeben.
Auf dem herrlichen Kunstrasenplatz im Kohlgarten versuchte der BFV mit viel Ballbesitz und gutem Passspiel die Begegnung zu dominieren. Wernigerode suchte das Heil aus einer kompakten Defensive mit langen Bällen auf die Außen. Die erste große Chance zur Führung hatte Sebastian Lehmann auf dem Kopf. Einen tollen Flugball von Hendrik Neudek setzte der Stürmer freistehend leider nur auf das Außennetz. Trotz optischer Überlegenheit war es die einzige richtig gute Möglichkeit für die Blütenstädter im ersten Durchgang. Die Gastgeber hatten ihre beste Einschusschance durch Alexander Preis, der aber knapp scheiterte. Wenn es bei der Germania gefährlich wurde, ging es meistens über die sehr agilen Marco Raue und Christopher Seil.
Kurz nach der Pause hatte Sebastian Seil das 1:0 für Wernigerode auf dem Fuß. Daniel Robinson entschied das Duell aber bravurös für sich. Kurz darauf konnte eine schöne Kombination von Christoph Pinta und Sebastian Lehmann nur durch ein Handspiel rund 18 Meter vor dem Tor unterbunden werden. Den fälligen Freistoß verwandelte der Blankenburger Kapitän über die Mauer unhaltbar in den Dreiangel (63.). Nur zwei Minuten später wurde Martin Zobel kurz vor dem Strafraum gelegt. Wieder trat Christoph Pinta an. Er zog den Ball wieder scharf aufs Tor. Sebastian Lehmann touchierte den Ball mit dem Hinterkopf. 2:0 (65.). Die Zeichen standen tatsächlich auf Auswärtssieg. Der BFV ließ den Ball ruhig durch die eigenen Reihen laufen und streute alle paar Minuten einen gefährlichen Angriff ein. Vor allem Dominik Paul wurde auf der linken Seite oft in Szene gesetzt. Seine Läufe wurden leider nicht mit dem 3:0 belohnt. Im Nachhinein müssen sich die Mannen von Uwe Hain vorwerfen lassen, dass sie in dieser Phase vor dem Tor einfach nicht konsequent genug waren. Den Gastgebern fiel eigentlich relativ wenig ein, um noch einmal gefährlich zu werden. Im Anschluss an einen schon sehr verwirrenden Einwurf, folgte dann wohl die Schlüsselszene der Partie. Im Strafraum kämpften zwei Germanen und zwei Verteidiger des BFV um den Ball. Nach einem Pressschlag sprang der Ball Daniel Ewert von gefühlt 20 Zentimetern an den Arm. Schiedsrichter Schulz ließ weiterspielen. Linienrichter Kawitzke hob mit etwas Verspätung doch die Fahne. Wilde Proteste der Blankenburger brachten nichts ein. Lars Herlemann verwandelte den Elfmeter. Wernigerode warf nun alles nach vorn. Als der Schiedsrichter die Nachspielzeit anzeigte, erkämpfte sich Christopher Seil den Ball im Mittelfeld spielte einen Pass auf Daniel Michaelis und dieser beendete die Blankenburger Hoffnung auf einen Sieg in der Fremde.
Über 90 Minuten gesehen geht das Unentschieden in Ordnung, allerdings war der BFV nach der Führung deutlich besser und nichts deutete auf eine Wende hin, bis Daniel Ewert ein absichtliches Handspiel unterstellt wurde. Daniel Robinson ließ seinen Emotionen auf dem Weg in die Kabine freien Lauf und wurde dafür mit der gelb-roten Karte bestraft.
Aufstellung: Robinson – Ewert, Mehnert, Neudek, Schmidt – Schulmeyer (68. Paul), Pinta, Friedrichs, Stammer (68. Both) – Zobel (82. Effler), Lehmann
Tore: 0:1 Christoph Pinta (63.), 0:2 Sebastian Lehmann (65.), 1:2 Lars Herlemann (85.), 2:2 Daniel Michaelis (90 +1.)