Wieder fehlt die Effizienz
Der Blankenburger FV verliert das letzte Spiel im Jahr 2015 zu Hause gegen den SV Seehausen mit 1:3 und hadert, wie schon vor einer Woche, mit der Kaltschnäuzigkeit der Gäste und der eigenen fehlenden Effizienz vor dem gegnerischen Tor.
Der BFV brauchte ein paar Minuten, um richtig im Spiel anzukommen. Nach dieser Abtastphase bestimmten die Gastgeber die Szenerie. Seehausen stand mit elf Mann tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter. Das sollte sich in der 20. Minute bereits auszahlen. Nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte schalteten die Gäste schnell um und suchten den Pass in die Spitze. Dieser war eigentlich wenig aussichtsreich, doch der Ball rutschte unter der Sohle eines BFV-Verteidigers hindurch, und der Stürmer des SVS war um eine Fußspitze eher am Ball als Daniel Robinson (20.). Die Blankenburger drängten danach sofort auf den Ausgleich. Ein Freistoß von Christoph Pinta rutschte an allen vorbei und landete am Pfosten. Der Ball lag danach einschussbereit auf der Torlinie, konnte aber im allerletzten Moment von einem Verteidiger geklärt werden, Philipp Brüser wäre einschussbereit gewesen. Fast eine Kopie dieser Szene sorgte dann für den verdienten Ausgleich. Wieder konnte ein Freistoß nicht richtig bereinigt werden. Maik Effler nahm den Ball auf und schoss sofort auf das Tor, der Ball wurde vom Torwart abgewehrt. Dieses Mal konnte der Nachschuss in Person von Sebastian Lehmann im Tor untergebracht werden (27.). Kurz darauf hatten die Blau-Weißen die große Chance zur Führung. Sebastian Lehmann bediente den startenden Robert Matznick mit einem herrlichen Pass, doch der Stürmer scheiterte freistehend am Torwart der Gäste. Als der BFV kurz vor der Pause den Ball auf der linken Seite während eines Angriffes verlor, bewiesen die Gäste wiederum ihre Kaltschnäuzigkeit. Der Flügelstürmer der Seehäuser wurde von zwei BFV-Akteuren nicht energisch genug unter Druck gesetzt und konnte so eine Eingabe in den Strafraum bringen. Am langen Pfosten war dann ein Gäste-Spieler mutterseelenallein und brauchte den Ball nur noch zur Führung einschieben (44.).
Nach der Pause wollten die Blankenburger das Blatt unbedingt noch zu ihren Gunsten wenden. Sebastian Lehmann scheiterte mit einem Freistoß nur um wenige Zentimeter. Als der Aufsteiger dann das erste Mal in der zweiten Halbzeit die Mittellinie überquerte, stand es auf einmal 1:3. Nach einem Freistoß traf Dominik Paul seinen Gegenspieler mit dem Fuß am Kopf, allerdings war der Kopf auf Hüfthöhe und alle gingen von einem indirekten Freistoß für den BFV aus. Der Schiedsrichter entschied zum Unmut der Gastgeber auf Elfmeter, der verwandelt wurde. Ein paar Minuten später bekamen auch die Gastgeber einen Elfmeter nach einem Freistoß zugesprochen. Philipp Brüser wurde zu Boden gestreckt. Christoph Pinta schoss den fälligen Strafstoß jedoch rechts vorbei. In der Folge standen die Seehäuser noch tiefer und überließen dem BFV komplett das Spiel. Die Gäste verteidigten mit all ihrer Erfahrung sehr clever und nahmen bei jeder Möglichkeit viel Zeit von der Uhr. Als Sebastian Lehmann mit einer tollen Freistoßverlängerung und mit einem satten Fernschuss seinen Meister im Torwart des SVS gefunden hatte war klar, dass für den BFV nicht mehr viel gehen wird. Erfreulich war die Einwechslung von Hendrik Neudek, der nach 10 Wochen Verletzungspause wieder mitwirken konnte und sogar per Kopf die Chance auf das 2:3 hatte. Bei 100%iger Chancenauswertung hätten die Gäste auch noch auf 1:4 erhöhen können, mit einem Kopfball trafen sie aber nur den Pfosten.
Nach Abpfiff bleibt die Erkenntnis, dass man mal wieder von einem nicht besseren, aber sehr wohl cleveren Gegner geschlagen wurde, der im Gegensatz zum BFV nur sehr wenige Chancen braucht, um Tore zu erzielen. Durch die Niederlage überwintert der BFV auf dem 9. Tabellenplatz.
Aufstellung: Robinson – Reinhardt, Mehnert (72. Neudek), Neumann, Paul – Brüser (72. Eckert), Pinta, Ewert – Lehmann, Matznick, Effler
Tore: 0:1 Steven Buchholz (20.), 1:1 Sebastian Lehmann(27.), 1:2 Karsten Wischeropp (44.), 1:3 Marc Hübner (56.)