Viel Pech in Hötensleben

Der Blankenburger FV hat das Auswärtsspiel in Hötensleben mit 0:2 verloren und wurde über 90 Minuten vom Pech verfolgt. Pech, weil der Schiedsrichter dem BFV das Leben wahnsinnig schwer machte und Pech, weil die Blankenburger lange auf ihren Torwart Kersten Lüttich verzichten müssen.

Aufgrund der Tabellensituation startete der BFV abwartend und musste so in den ersten 15 Minuten eine Drangphase der Gastgeber überstehen. Als diese gemeistert wurde, gingen die Gäste in die Offensive. Mit Erfolg. Sebastian Lehmann war nach einem Torwartfehler in Folge eines Freistoßes als erster am Ball und drückte diesen über die Linie. Allerdings hatte der Linienrichter mit 50 Meter Abstand im Gegensatz zum Hauptschiedsrichter, der mit im Strafraum stand, eine Torwartbehinderung gesehen. Das Tor zählte nicht. Kurz darauf der nächste Aufreger. Wieder wurde es nach einem Freistoß gefährlich. Sebastian Lehmann stand am Fünfer frei und war im Begriff das Spielgerät über die Linie zu drücken, als er von seinem Gegenspieler klar mit unfairen Mitteln daran gehindert wurde. Der Pfiff blieb aus. Beim nächsten Standard köpfte Gordon Stammer das Leder an den Innenpfosten. Beim Abpraller standen sich Daniel Ewert und Sebastian Lehmann im Weg und schafften es nicht den Ball im Netz unterzubringen. Schlussendlich bolzte ein Verteidiger den Ball von der Linie.

Die Zweite Halbzeit verlief recht ereignislos. Die Hötenslebener hatten mehr Ballbesitz, Chancen waren aber Mangelware. Eine Schlüsselszene im Spiel war das Foul an Kapitän Christoph Pinta am gegnerischen Strafraum, bei dem er so getroffen wurde, dass eine blutende Wunde am Spielfeldrand behandelt werden musste. Genau in dieser Unterzahl-Situation kamen die Gastgeber zum ersten Mal hinter die letzte Abwehrreihe der Blütenstädter. Ohnesorge und Lüttich knallten im Strafraum aus vollem Lauf zusammen. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Das allein reichte schon um die Gemüter der Blankenburger zu erhitzen, als dann aber die Verletzung von Lüttich sichtbar war, trat selbst die Schiedsrichterleistung in den Hintergrund. Der BFV-Schlussmann hatte eine klaffende Wunde unterhalb des Kinns und musste mit einem Haarriss im Kiefer sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Dem Spieler des SVH kann man in dieser Szene überhaupt keine Absicht unterstellen. Michael Mehnert übernahm den Posten im Tor. Beim Elfmeter hatte er jedoch keine Chance. Danach drehte der BFV nochmal auf und kam zu guten Abschlüssen von Matznick, Effler und Krumnow. Zehn Minuten vor Ende lag der Ausgleich dann in der Luft. Rashid Aazem drang von links in den Strafraum ein, Schlug ein Haken in die Mitte und wurde dabei etwas plump gelegt. Der Pfiff blieb unverständlicherweise wieder aus. Dass die Pfeife des Schiedsrichters aber noch intakt war, bewies der Unparteiische kurz drauf. Einen unglaublich harmlosen Zweikampf von Maik Effler und einem Gegenspieler veranlasste den Schiedsrichter wieder auf den Punkt zu zeigen. Die Fassungslosigkeit ob der Entscheidungen und der Verletzung von Kersten Lüttich kannte nun keine Grenzen mehr. Nach Abpfiff zeigten selbst die Hötenslebener Spieler Verständnis für den Unmut der Blankenburger.

Was bleibt sind null Punkte und eine bittere Verletzung. Das nächste Auswärtsspiel in Seehausen wird gewiss nicht leichter, aber vielleicht endlich mal mit etwas mehr Glück verbunden.

Anmerkung: Das berüchtigte Publikum aus dem ehemaligen Grenzgebiet hat seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht. Als Kersten Lüttich blutend am Boden behandelt wurde, sahen sich er und Physiotherapeut Lothar Böllsterling den wüstesten und zutiefst beleidigenden Beschimpfungen ausgesetzt.