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Furioser BFV zerlegt Hötensleben mit 8:1

Der Blankenburger FV hat einen phänomenalen Kantersieg gegen den SV Hötensleben gefeiert. Vor allem nach der Pause und in Unterzahl spielten sich die Hausherren in einen Rausch.

Zu Beginn der Partie war an solch einen klaren Ausgang nicht zu denken, denn in der 8. Spielminute unterlief Christoph Pinta ein schlimmer Fehlpass in der eigenen Hälfte. Björn Ohnesorge nahm die Pille auf und schloss aus 20 Metern platziert ins untere Eck ab. Mit der bisher geringen Punkteausbeute im Rücken und im Bewusstsein über die Bedeutung des Spieles für die nächsten Wochen war das natürlich ein gewaltiger Nackenschlag. Der BFV war um eine schnelle Antwort bemüht, die mit dem ersten echten Angriff auch kommen sollte. Martin Zobel wurde an der linken Strafraumkante freigespielt und schob den Ball überlegt ins lange Eck (14.). Damit nicht genug – ein paar Minuten später zog Christoph Pinta einen Freistoß hoch aufs Tor. Der Torwart konnte den Ball nicht kontrollieren und Robert Matznick stocherte das Spielgerät gedankenschnell aus dem Gewühl über die Linie (18.). Die Partie war gedreht. In der Folge überließen die Blankenburger den spielstarken Gästen das Kommando und lauerten auf Konter; einen davon hätte Robert Matznick zum nächsten Treffer nutzen können. Nach tollem Pass von Sebastian Lehmann schloss er jedoch zu überhastet ab. Kurz vor der Pause hatten die Hötenslebener eine dicke Gelegenheit zum Ausgleich, doch Tobias Kittel schoss Millimeter am Winkel vorbei. Mit einer nicht unverdienten Führung für die Truppe von Uwe Hain ging es, in einer sehr umkämpften und von Nicklichkeiten geprägten Partie, in die Pause.

Die Marschroute für die zweiten 45 Minuten war klar: Weiterhin sicher stehen und die Kontermöglichkeiten noch entschlossener ausspielen. In der Pause ersetzte Marcel Schröder den Platzverweis gefährdeten Robert Matznick. Und das sollte sich sofort auszahlen. Dominik Paul schickte Maik Effler mit einem überragenden Zuspiel auf die Reise, der mit viel Tempo Richtung Strafraum zog und den freien Sebastian Lehmann bediente. Dieser scheiterte noch am Torwart, doch der Abpraller landete direkt vor den Füßen von Marcel Schröder, der das Leder ziemlich humorlos in die Maschen jagte (53.). Im Gegensatz zum ersten Durchgang ein Traumstart – sollte man jedenfalls meinen. Denn nur eine Minute später sah Dominik Paul für ein Foul an der Strafraumgrenze die gelbe Karte. Da er schon verwarnt war, mussten seine Mannen über eine halbe Stunde mit neun Feldspielern auskommen. In so einer Phase kann eine Partie kippen. Doch nicht an diesem Tag. Der BFV stand jetzt noch kompakter und zeigte ein Umschaltspiel, welches das Prädikat „herausragend“ verdient hat. Allen voran der völlig von den Ketten losgelassene Schröder wirbelte die Defensive der Gäste gehörig auf. Innerhalb von vier Minuten überlief er nach Ballgewinn seine Gegenspieler auf der rechten Seite und bediente zweimal den freien Sebastian Lehmann, der sich nicht lange bitten ließ und fast aus identischer Position das 4:1 und das 5:1 markierte (59., 63.). Trotz der nun beruhigenden Führung verteidigten die Blütenstädter mit viel Leidenschaft das eigene Tor und setzten immer wieder Nadelstiche. Die Gäste konnten keine vier Pässe nacheinander spielen, ohne dass von irgendwoher wieder ein Blankenburger Bein kam und den Angriff zunichte machte. Die völlig entnervten Hötenslebener sehnten den Schlusspfiff herbei. Die Gastgeber hatten aber noch lange nicht genug und kamen mit ihren überfallartigen Angriffen wieder gefährlich vor das Tor des SVH. Zehn Minuten vor Ende der Begegnung war es natürlich Marcel Schröder, der das halbe Dutzend voll machte. Nach einem Sololauf knallte er das Leder sehenswert an den Innenpfosten. Ein toller Treffer. Und nein, die Blankenburger waren immer noch nicht satt. In der 88. Spielminute schaltete sich Christoph Pinta mit in den Angriff ein, rannte mit dem Ball von der Mittellinie in den Strafraum, harkte zwei Gegenspieler ab und wurde dann völlig unmotiviert von den Beinen geholt. Das Geschenk nahm der Kapitän dankend an und verwandelte den fälligen Strafstoß zum 7:1 (88.). Auch das war den Hausherren nicht genug. Die letzten zwei Minuten pressten die Blütenstädter gegen den Spielaufbau der Gäste und eroberten in Person von Andreas John den Ball in der gegnerischen Hälfte. Jener John, der in dieser Saison das erste Mal überhaupt ein Spiel in der Landesklasse bestritt, narrte seinen Gegenspieler mit gewohnter Leichtigkeit und beförderte seinen runden Freund mit links in den rechten oberen Torgiebel (90.).

Der Blankenburger FV zeigte seinen Zuschauern ein wahres Spektakel und gewann völlig verdient gegen den SV Hötensleben. Besonders nach dem Platzverweis spulte der BFV ein Pensum ab, das in Erinnerung bleiben wird.

Nächstes Wochenende geht es nach Osterwieck, die in ihrem Heimspiel gegen Germania Wernigerode ebenfalls einen beeindruckenden Kantersieg feiern konnten (7:1) – man darf gespannt sein.