pokalfinale

Blankenburger FV verteidigt Pokaltitel

Germania Wernigerode – Blankenburger FV   0:1 (0:1)

Der Blankenburger FV hat den Pokal des Landrates zum zweiten Mal nacheinander gewonnen. Im Finale in Osterwieck setzte sich der BFV gegen starke Germanen aus Wernigerode mit 1:0 durch.

Vor einem Jahr im Duell gegen SV G.-W. Hasselfelde war der BFV klarer Favorit und gewann das Finale auch souverän. Am vergangenen Freitag war es eine andere Ausgangslage. Mit Germania Wernigerode wartete der frisch gebackene Harzoberligameister auf den Pokalverteidiger. Eine Prognose war vor dem Spiel so gut wie nicht möglich. Das merkte man den Spielern aus Blankenburg auch an. Schon bei der Abfahrt, beim Umziehen und beim Warmmachen war eine ganz besondere Spannung zu spüren. Zudem war der komplette Kader mit von der Partie, selbst die „Auswärtigen“ Björn Friedrichs und Thomas Neuhaus ließen es sich nicht nehmen, von der Bank aus die Daumen zu drücken.

Um kurz vor 18 Uhr betraten dann beide Mannschaften in Begleitung der Einlaufkinder das Spielfeld und präsentierten sich der stattlichen Kulisse von 547 zahlenden Zuschauern.

Mit dem Anpfiff übernahm der BFV sofort das Kommando und riss das Spiel an sich. Eine wahre Flut an gefährlichen Eckbällen rauschte in der ersten viertel Stunde durch den Fünfmeterraum der Germanen. Zum Ärger von Trainer Uwe Hain konnten diese Gelegenheiten jedoch nicht genutzt werden. In die Drangperiode der Blau-Weißen fiel leider die erste schwere Verletzung der Wernigeröder. Bei einem Klärungsversuch verdrehte sich Arthur Anschiz unglücklich das Knie und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Der Verdacht auf einen Kreuzbandriss bestätigte sich leider.

In der Folge meldete auch Germania Wernigerode mit sporadischen aber dennoch gefährlichen Angriffen Ihre Ambitionen auf den Titel an. Die beste Chance hatte Marco Raue mit einem satten Fernschuss, der nur um Zentimeter am rechten Torwinkel vorbeizischte. Die spielentscheidende Szene folgte in der 30. Minute und begann mit einem Angriff der ehemaligen Kreisstädter. Als sich nahezu alle in rot gekleideten Germanen im Vorwärtsgang befanden, eroberte Christoph Pinta im Zweikampf den Ball und beförderte diesen noch im Fallen zu Marcus Schwarzenberg. Schiedsrichter Alexander Schulz ließ den Vorteil zum Glück für den BFV laufen, so dass der Blankenburger Kapitän mit einem genialen Pass Robert Matznick auf die Reise Richtung Führung schicken konnte. Doch anstatt aus zehn Metern den Abschluss zu suchen, wollte Matznick vor dem Tor querlegen. Der Versuch misslang, und das war auch gut so. Der abgewehrte Ball kam nämlich wieder zu ihm. Dann sollte es krachen – Torentfernung acht Meter, halbrechte Position, ein Gegenspieler direkt vor Matznick, ein Gegenspieler im Anflug, dazu lag der Ball auf dem schwächeren linken Fuß – alles egal. Humorlos und mit aller Entschlossenheit jagte der jüngste Blankenburger Spieler auf dem Platz das Leder unters Dach, des von Philip Sänger gehüteten Germania-Tores. Ein Sinnbild für den Zusammenhalt in der Mannschaft war dann der Torjubel. Ohne zu zögern, sprintete Matznick, gefolgt von allen anderen Blauen, zur vollbesetzen Bank. Resultat war ein jubelndes Knäul aus über 20 Mann.

Bis zur Pause wäre für die Blütenstädter noch mehr möglich gewesen, da Germania Wernigerode deutlich wackelte und verunsichert war. Dennoch war man mit der Pausenführung zufrieden. In der Kabine appellierten alle Beteiligten zu 45 Minuten Konzentration, die auch dringend nötig sein sollte.

Im Verlauf der zweiten Halbzeit veränderte sich das Spielgeschehen komplett. Spätestens ab der 60. Minute war nur noch Wernigerode am Drücker. Die Blankenburger fanden in der Offensive überhaupt nicht mehr statt und konzentrierten sich stattdessen einzig auf die Defensivarbeit. Wernigerode drückte und hatte bei unzähligen Standardsituationen mehrfach die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch weder Harrenberg, Peszt noch Dolch konnten den überragenden Daniel Robinson überwinden. Zwanzig Minuten vor Ende dann der nächste Schock für den designierten Landesklasseligisten. Bei einem Zusammenprall mit Robinson kugelte sich Daniel Michaelis die Schulter aus und musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Die letzten Minuten waren geprägt von strittigen Freistoßentscheidungen für Wernigerode und aufopferungsvollem Kampf beider Mannschaften. Als dann der Abpfiff ertönte, fielen sich die Blankenburger völlig erschöpft und glücklich in die Arme. Der anschließende Jubel kannte keine Grenzen mehr. Pokalsiegershirts, Bier- und Sektduschen für Spieler und Trainer und der Dank an alle mitgereisten Blütenstädter Zuschauer prägten das Bild auf Seiten des BFV.

Bei der Siegerehrung erwies sich Germania Wernigerode auch nach den 90 Minuten als fairer Gegner. Einzeln gratulierten sie jedem Blankenburger Spieler zum Pokalsieg. Die Pokalübergabe an Kapitän Marcus Schwarzenberg war der Startschuss für die Feierlichkeiten der Pokalverteidiger. Auf dem Platz, in der Kabine, in der Dusche, im Mannschaftsbus und bei der anschließenden Feier in Blankenburg wurde der Sieg mit vielen kalten Getränken gebührend gefeiert.

Für den glücklichen Trainer Uwe Hain war es nicht nur ein toller Abschluss einer starken Rückrunde, sondern auch sein erster Titel nach nur fünf Monaten im Amt. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und freue mich wahnsinnig für sie. In der ersten Halbzeit haben wir so gespielt, wie ich es mir vorstelle. In der zweiten war es für uns schwer, da die Angst vor dem Ausgleich spürbar war. Dennoch muss ich meiner Mannschaft besonders ein Kompliment für die Schlussphase aussprechen. Mit welcher taktischen Disziplin und mit welchem Willen die Führung verteidigt wurde, war beeindruckend. Germania Wernigerode hat ein klasse Spiel gemacht. Mit der Leistung gehören sie definitiv in die Landesklasse “, so Uwe Hain nach dem Spiel.

An dieser Stelle wünscht die erste Mannschaft des BFV den beiden verletzten Spielern aus Wernigerode gute Besserung und eine baldige Rückkehr auf den Rasen. Wir freuen uns auf euch und euer gesamtes Team in der nächsten Landesklassesaison.

Auch den Verantwortlichen aus Osterwieck gebührt Dank, da sie das Finale mit einer perfekten Organisation zu einem wirklich tollen Erlebnis gemacht haben.

Germania Wernigerode: Sänger- Seil, Peszt, Franke, Gasch – Harenberg (ab 88. Leventyüz), Raue, Anschiz (ab 12. Reichelt), Milde – Michaelis (ab 70. Dolch), Herlemann

Blankenburger FV: Robinson – John, Neumann, Neudek, Schmidt – Leventyüz, Pinta, Schwarzenberg, Brüser – Lehmann, Matznick

Torfolge: 0:1 (30. Matznick)

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