0:0 im Derby

Der Blankenburger FV spielt in dieser Saison zum ersten Mal zu Null und holt somit einen Zähler gegen die favorisierten Westerhäuser.

Nach den vier Gegentoren in Staßfurt stellte Trainer Uwe Hain das System um. Das übliche 4-4-2 wurde durch ein 4-3-3 ersetzt. Mit den drei „Sechsern“ vor der Viererkette sollte die defensive Stabilität erhöht werden. Das sollte auch über die kompletten 90 Minuten funktionieren. Die Gäste hatten von Beginn an mehr Ballbesitz und waren um Spielkontrolle bemüht. Zwingende Gelegenheiten erspielte sich der SVW gegen die dicht gestaffelten BFV-Reihen so gut wie keine in den ersten 45 Minuten. Ein Schuss von Daniel Weber aus halbrechter Position über das Tor war die einzige richtige Chance in der ersten Halbzeit für den selbst ernannten Titelfavoriten. Die Blankenburger agierten taktisch sehr reif und hatten, trotz geringer Spielanteile, die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld eroberte Maik Effler den zweiten Ball und flankte ihn umgehend auf den zweiten Pfosten, wo Sebastian Lehmann mustergültig hochstieg und nur am glänzend reagierenden Elsner scheiterte. Auch Robert Matznick hatte kurz vor der Pause eine sehr gute Gelegenheit, als er sich das Spielgerät in der gegnerischen Hälfte ergatterte und aus 16 Metern etwas zu hoch zielte. Das war es dann aber auch an Höhepunkten von beiden Seiten in der ersten Halbzeit.

Gäste-Trainer Ralf Hermann war mit der Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang scheinbar alles andere als zufrieden, stellte das System um und brachte mit Borchardt und Panterodt frische Kräfte für die Offensive. Panterodt hatte dann gleich die erste Gelegenheit der zweiten Hälfte, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am gut herauseilenden Daniel Robinson. Mit laufender Spielzeit wurden auch die Zweikämpfe härter und der Ton rauer, was sich an den gezeigten Karten durch den sehr guten Schiedsrichter Dirk Reider wiederspiegelte. Unfair war das Derby aber zu keiner Zeit. In der 70. Spielminute war es wieder Sebastian Lehmann der nach einem Freistoß von Christoph Pinta den Ball nur Zentimeter über den Querbalken köpfte. Danach verschenkte der BFV eine aussichtsreiche Kontersituation mit Überzahl durch ein schlampiges Abspiel. Den Gästen merkte man den Druck an, unbedingt gewinnen zu müssen. Sie fanden aber einfach keine probaten Mittel gegen die Defensive der Blütenstädter. Erst als Christoph Pinta nach einem Einwurf den Ball leichtfertig an Friedrich Reitzig verlor, der den Ball sofort in die Mitte flankte und Panterodt das Leder neben das Tor setzte, kam echte Torgefahr vor dem BFV-Gehäuse auf. Als Hägemann in den letzten Minuten mit einem laschen Heber an Daniel Robinson scheiterte war das torlose Unentschieden besiegelt.

Der SV Westerhausen hatte vor über 200 zahlenden Zuschauern zwar deutlich mehr Ballbesitz, konnte diesen aber nur selten in Torgefahr umwandeln. Auch die vielen Standardsituationen konnten von der starken Blankenburger Defensive immer geklärt werden. Wie schon im letzten Derby holte der BFV, aufgrund der taktischen Disziplin, einen verdienten Punkt gegen die so hoch gehandelten Nachbarn aus Westerhausen. Im Hinblick auf die nächsten Wochen war nicht nur der eine Zähler wichtig für den BFV, sondern auch der Verständnis endlich wieder ohne Gegentreffer bleiben zu können.

Aufstellung: Robinson – Paul, Neumann, Neudek, Schmidt – Pinta, Ewert, Krause – Matznick, Lehmann, Effler (75. Zobel)